Der Ablauf des Vormittags der Kinderbetreuung ist wie folgt strukturiert

Nach und während der Bringzeit, die bis ca. 8.30 Uhr beendet sein sollte, folgt zunächst eine Freispielzeit. Hier können sich die Kinder Spielkameraden und Spielzeug, evtl. auch durch behutsames Steuern der Gruppenleiterin, selbst auswählen.

Sobald wir nach der Eingewöhnung und Platzfindung in der Vertrautheitsphase sind haben sich die Kinder so gut kennengelernt, dass es normalerweise keiner weiteren Steuerung der Erwachsenen bedarf. Das heißt, die Kinder können ihre Freispielzeit nach Möglichkeit selbst gestalten.
Oft wird eine Höhle gebaut und die Kinder inszenieren Rollenspiele.

Während dieser Zeit kann immer nebenbei mit Kindern die das wollen ein gezieltes Angebot, z.B. grüppchenweise gebastelt, gemalt, geknetet oder ein Spiel am Tisch gemacht werden.
Nach den Angeboten können sich die Kinder selbstbestimmt wieder anderen Dingen zuwenden.

Nach der Freispielzeit wird gemeinsam aufgeräumt, um zusammen am Gruppentisch Brotzeit zu machen. Zu unseren Ritualen gehört es, dass zwei Helferkinder bei der Verteilung der Brotzeit helfen. Durch Aufrufen der Kinder lernen sie sich somit in kürzester Zeit auch mit Namen kennen. Außerdem freuen sich die Kinder über Helfertätigkeiten und jeden Tag darf ein anderes Kind helfen.

Danach kommt der notwendige Besen und die Tischchen werden auf die Seite geschoben, denn wir brauchen Platz für unsere Kreisspiele die zum Teil auch den Stuhlkreis ersetzen. Um das Warten zu erleichtern singen wir während dieser Zeit. (aber auch sonst wird viel gesungen )

In unserer Garderobe hat jedes Kind ein Stühlchen, von hier aus werden Hausschuhe ausgezogen, Schuhe und Jacken geholt und sie lernen nach Möglichkeit selbst zuzuordnen und in die Sachen selbst hineinzuschlüpfen. Oft helfen sich die Kinder hierbei gegenseitig. Oder wir spielen einfach Schuhverkäufer und bringen und holen den anderen die Sachen.

So gut wie immer, es sei denn es gießt in Strömen, gehen wir in den Garten. Im Garten schnappt sich zunächst jedes Kind ein Gartenspielzeug oder die Kinder spielen unter der großen Fichte, deren Äste bis zum Boden reichen. Hier gibt es Hölzer, kleine Steine und Rindenmulch. Manchmal finden wir Käfer oder Spinnen und so manch anderes Kleingetier. Oft ergeben sich auch hier Rollenspiele oder die Kinder wünschen sich, dass aus einem Buch noch etwas vorgelesen wird (im Sommer auf unserer Wiese und Picknickdecke). Vor allen Dingen sollen die Kinder aber herumtoben, im Sand oder im Winter im Schnee spielen können. Manchmal müssen die Kinder ein Gartenspielzeug teilen und sind dann auch mal in Konflikte verwickelt, die Auseinandersetzung damit und deren Lösungen sind sehr wichtig für Lern- und Entwicklungsprozesse der Kinder. Sollten wir aber einmal nicht ins Freie gehen können, machen wir im Gruppenraum nach der Brotzeit und Freispielzeit, Kreis, Sing, Klang, Lern oder Zuordnungsspiele, ein Kasperltheater, oder wir bauen uns eine Leseecke mit unseren Decken und der Bücherkiste, die wir 1mal im Monat neu bestückt aus der Bücherei bekommen. Oft wissen die Kinder genau was sie wollen und wünschen sich eine bestimmte Aktivität, die wir dann gemeinsam umsetzen.

Bei allen Freiheiten kommen Projekte und gezielte Angebote nicht zu kurz. Wir können am Interesse der Kinder anknüpfen und den günstigsten Zeitpunkt wahrnehmen. Vieles wird zur Erinnerung im Portfolio abgeheftet und aufbewahrt.